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St. Nikolausbrauchtum in Kägiswil
St. Nikolausbrauchtum in Kägiswil

St. Niklauseinzug heute

Der wichtigste Tag des Jahres ist für Kägiswil der Samstag vor dem ersten Adventssonntag. St. Nikolaus zieht mit einem unglaublich grossen Tross von Iffelenträgern und Trinklern ins kleine Dorf ein. Ein zauberhaftes Lichterspiel steht in dauerndem Wechsel mit dem urtümlichen Schall der Trinkeln.

Punkt 19.00 Uhr geht es los. Zuerst erscheinen die Kägiswiler Komiteetrinkler in Hirthemden, ihnen voran ihre Trinklerlaterne. Dahinter folgen drei Infuln bzw. Iffelen. Das sind grosse Laternen in der Form einer Bischofskappe, die auf dem Kopf getragen und mit den Händen der Träger im Gleichgewicht gehalten werden. Auf diesen ersten drei Iffelen leuchten auf blauem Hintergrund der Bischofsstab des Kägiswiler St. Nikolaus und ein weisses Schaf in rotem Feld. Der Stab ist das Wahrzeichen des Kägiswiler St. Niklauskomitees , das Schaf ist das Wappentier von Kägiswil. Hinter diesen Iffelen dröhnen von Fackelträgern begleitete Trinklergruppen. Sie schreiten in Reih und Glied daher und trinkeln mit ihren grossen, geschmiedeten Viehglocken, den Trinkeln, im Takt. Jede Gruppe lässt ein Schild mit ihrem Namen voraustragen. Jahr für Jahr nehmen mehr Trinklergruppen am Kägiswiler Einzug teil. Nach diesen Trinklergruppen wird es ruhiger. Es folgt eine erste Serie von Iffelen mit verschiedenen, zumeist religiösen Motiven. Die Kerzen in den Iffelen strahlen ein warmes, angenehmes Licht aus und verleihen den farbenfrohen Darstellungen und Ornamenten eine besondere Kraft. Die still vorbeiziehenden Iffelen bringen den Betrachter zum Staunen und Träumen. Bald wird er jedoch durch weitere Trinklergruppen aus der Traumwelt zurückgerufen.

Schon erscheint aber neuer Lichterglanz. Es kommen die Kindergärtner mit ihren Laternchen, dahinter zwei grosse Laternen und anschliessend, im Lichtschein der Fackeln, Zwerge mit einem Leiterwagen, gefolgt von Schulklassen mit ihren selbst gefertigten Iffelen. Hinter ihnen schliessen sich weitere Kägiswiler Trinklergruppen an. Es folgt ein Eselchen, welches in den Seitenkörben die für die Kinder bestimmten Geschenktütchen trägt.

Nach dem Eselchen kommt der Höhepunkt. St. Nikolaus erscheint im Bischofsornat, begleitet von Engelchen. Er schreitet würdig mit seinem Krummstab in der Hand unter einer prächtig leuchtenden Krone, auf welcher Bruder Klaus und die Hauptkirchen der sieben Obwaldner Gemeinden abgebildet sind. Die Krone wird wie ein Baldachin von vier Männern getragen.

Damit hat der Besucher jedoch nur den halben Einzug gesehen. Nach einer erneuten Trinklergruppe werden die neusten Iffelen präsentiert, sehr filigrane Kunstwerke. Sie wurden alle von derselben Hand entworfen, nämlich vom verstorbenen Künstler Franz Birvé.

Nach weiteren Trinklergruppen schreitet Knecht Ruprecht, der ein Pony mit einem Sammelwagen führt, vorüber. Ihm folgen die restlichen Iffelen, dann wieder Trinklergruppen und ganz am Schluss zwei Laternen. Die Zusammenstellung des Einzugs variiert jedes Jahr ein wenig.

Die Spitze des Einzugs erreicht nach einer guten Stunde das Ende der Einzugsroute. Diese führt von der Kreuzstrasse auf der Brünigstrasse bis zur Triechten, von dort auf der Dörflistrasse bis zum ehemaligen Bezirksgemeindhaus, dann wieder auf der Brünigstrasse bis zum Adler und von dort zum Schulhaus.

Während des Einzugs haben die Schmutzli verschiedene Aufgaben zu erledigen. Jene mit Rückenkörben teilen den Kindern kleine Geschenktüten, gefüllt mit einem Willisauer Ringli, einem Schokolädchen und einigen Erdnüsschen aus. Die Schmutzli mit einem Geröll um den Bauch und einer Rute oder einem bis auf wenige Kronzweige entästeten Tannenbäumchen bzw. Grotzli in der Hand schenken den Zuschauern ein Willisauer Ringli. Hie und da brämen sie ein Mädchen mit schwarzer Schminke. Schliesslich gibt es noch die Bettelschmutzli. Sie strecken den Einzugsbesuchern ein Kässeli hin, in der Hoffnung, eine kleine Spende an die Unkosten des Einzugs zu erhalten.

Organisator des Kägiswiler St. Niklauseinzuges ist das St. Niklauskomitee Kägiswil. Der Einzug will Jung und Alt von nah und fern Freude bereiten und für einen Tag im Jahr etwas Aufmerksamkeit auf Kägiswil lenken. Da er bei weitem nicht selbsttragend ist, darf er als ein uneigennütziges, echtes St. Nikolausgeschenk des Komitees und seiner Gönner an die Besucher betrachtet werden.