Organisation des St. Niklauseinzugs
Das St. Niklauskomitee Kägiswil, welches den St. Niklauseinzug organisiert, bestimmt jeweils einen Einzugschef. Dieser plant detailliert die Reihenfolge der Teilnehmenden am Einzug. Er bestimmt auch, welche Hilfsfunktionen die anderen Komiteemitglieder wahrzunehmen haben. Iffelenträger und Trinklergruppen sind so zu positionieren, dass es zu keinen Staus kommt und sich auch keine Lücken bilden. Aus diesem Grunde lässt man allfällig angemeldete Geisselchlöpfer schon losziehen, bevor der eigentliche Einzug startet. Denn, um ihre Geisseln zu chlöpfen, müssen sie immer wieder stehen bleiben.
Damit der Einzug nach den Plänen des Einzugschefs aufgestellt wird und dann ohne Pannen abläuft, teilt man ihn in Abschnitte ein. Diese werden von den so genannten Einzugsordnern betreut. Sie reihen die ihnen zugewiesenen Gruppen ein und überwachen während der Fortbewegung die Abstände. Die Einzugsordner kommunizieren untereinander mit Handys, um das Tempo zu regulieren.
Bevor es am Abend ans Aufstellen des Einzugs gehen kann, ist noch vieles zu erledigen.
Am Tag des
Der Verpflegungschef hat bereits erhebliche Vorarbeit geleistet. Auch andere Posten sind schon längst vergeben worden. Es gibt Verantwortliche für den Hin- und Rücktransport, für die Montage und Demontage der Krone, für die Kleiderausgabe und Kleiderrücknahme, einen Verantwortlichen für die Bettelschmutzli und einen für die übrigen Schmutzli, einen für das Material und einen, der allen Trinklern einen Verpflegungsbon abgibt. Weiter braucht es drei Kerzenanzünder und zwei Personen, welche die Fackeln anzünden und am Schluss löschen, zudem eine Begleitperson für die Zwergli, drei Personen im Pfarreisaal für die Verpflegung der Schüler und der Iffelenträger sowie eine Person für die Verpflegung der Polizisten und der Feuerwehrleute. Die Verpflegung der Trinklergruppen geschieht durch die Komiteetrinkler in ihrem Festzelt. Dort wird anschliessend bis weit über Mitternacht hinaus Musik gespielt und getanzt.
Der Flugplatz Kägiswil, der bis zum frühen Morgen als Parkplatz dient, muss mit einem Scheinwerfer beleuchtet werden. Hierzu ist auch jemand abzuordnen. Zudem sind die Leute, welche dort ihr Fahrzeug abstellen, mit einem Flugblatt aufzufordern, den Platz bis zur vorgeschriebenen Zeit wieder zu räumen. Am Sonntagmorgen kommen Komiteemitglieder zum Einsatz, die kontrollieren, ob auf dem Flugplatz noch Autos parkiert sind. Es müssen auch überall die Absperrbänder entfernt und im Dorf herumliegende Flaschen und anderer Abfall weggeräumt werden.
Am Ende der Sitzung werden Termine für das Schminken, für die Instruktion der Schmutzli, für Transporte usw. bekannt gegeben.
Darauf wird gleich zugepackt. Die Iffelen, die komiteeeigenen Trinkeln, die Kleider und all die übrigen Materialien werden aus den Kirchenkellern hervorgeholt und auf die Lieferwagen geladen. Man führt sie in eine grosse Halle an der Galileostrasse. Dort wird am Abend der St. Niklauseinzug aufgestellt.
Wie schon angetönt, kann nicht alles am selben Tag erledigt werden. Im Hintergrund wird schon lange vorher für einen würdigen St. Niklauseinzug gearbeitet. Es sind Plakate und Flyer zu drucken, Werbeinserate aufzugeben und Presseleute einzuladen. Es müssen rechtzeitig Bewilligungen eingeholt, Auflagen erfüllt und Garantien für die Sicherheit abgegeben werden. Man muss auch Personallisten für die Schmutzli, Infuln-, Laternen-, Kronen- und Fackelträger sowie das Hilfspersonal führen und immer wieder neue Leute anwerben. Die Helfer kommen aus beinahe allen Gemeinden des Kantons Obwalden. Auch die kleine Arbeitsgruppe, die fast während des ganzen Jahres hindurch neue Iffelen herstellt und alte repariert, darf nicht vergessen werden. Nach dem Einzug hat der Materialchef dafür zu sorgen, dass alle Kleider und Utensilien gereinigt und am richtigen Ort versorgt werden. Der Kassier hat über Ausgaben und Einnahmen Buch zu führen.
Um die Finanzen im Gleichgewicht zu halten, werden zusammen mit anderen Vereinen die bekannten Kägiswiler Lottomatchs durchgeführt. Zudem kann das St. Niklauskomitee immer wieder auf grosszügige Freunde des Kägiswiler St. Nikolaus zählen.